Nichts hat sich verändert, ist man versucht zu denken, beim Hören des vierten OM-Albums. Dabei hat sich sogar eine ganze Menge getan: Mit Schlagzeuger Chris Hakius hat 2008 direkt das halbe Line-up das Duo verlassen (GRAILS-Drummer Emil Amos kam als Ersatz), OM haben zum zweiten Mal das Label gewechselt, sind von Southern Lord zu Drag City gegangen und erstmals hat sich Bassist und Sänger Al Cisneros (wie Hakius einst bei SLEEP) zwei Jahre Zeit mit einem neuen Album gelassen.
Davon abgesehen aber: nichts hat sich verändert. Wobei ... Mit „God Is Good“ scheint die Transformation von einer autark agierenden Rock-Rhythmusfraktion hin zu einer Art , nun ja, musikalischen Gebetsmühle endgültig abgeschlossen zu sein.
Trotz des Albumtitels ist zwar nicht davon auszugehen, dass Cisneros und Amos jetzt an ein Gott-Konstrukt glauben, die Struktur ihrer Musik nimmt aber zunehmend die Form religiöser Chantings an.
Dass das extrem basslastige Schlagzeug dabei Drone-Charakter hat und Cisneros’ Stimme zu den einlullendsten überhaupt gehört, unterstreicht das Hypnotische in OMs Musik nur noch. Auf der Bühne können OM zwar immer noch extrem laut werden – sind dann aber nicht weniger paralysierend – auf „God Is Good“ passiert das aber noch seltener als zuvor.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Thomas Kerpen
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