Die anfängliche Skepsis und Zurückhaltung schwindet mit jedem weiteren Stück. Die einzelnen Elemente sind hinlänglich bekannt, der Gitarrensound nicht neu, das Grundgefüge bewährt und ein paar der Melodien kommen einem seltsam vertraut vor ...
aber ... da ist mehr. Da ist dieser minimale, unaufdringliche Pop-Appeal und die unaufdringliche Weise, mit der sich diese Band in dein Ohr kuschelt. Erinnert mich an die weitgehend unbekannten FLAMINGO MASSACRES, eine Handvoll frühe NDW-Bands, die aus dem Punk kommend mit dem Pop spielten, ohne ihn wirklich bei den Eiern zu packen.
Und es hat was von frühen TOCOTRONIC, die man mit der HEITERKEIT auf Antidepressiva und weniger ordinären SCHNIPO SCHRANKE bekannt gemacht hat. Wie schon gesagt, die einzelnen Zutaten sind in jeder Küche bekannt, es kommt darauf an, was man daraus macht, und die drei hier aus Augsburg machen ein wunderbares Gericht aus den vorhandenen Elementen.
Größer Pluspunkt: Sie machen einfach und biedern sich nirgends an oder versuchen möglichst vielen zu gefallen, dabei wäre das bei dem vorhandenen Potenzial definitiv möglich gewesen. So klingt minimaler Pop mit Punk im Herzen, ein wenig schrammelig, etwas schlurig, aber schön.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Bianca Hartmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #115 August/September 2014 und Thomas Eberhardt