BRATMOBILE um Schlagzeugerin Molly Neuman (ex-PEECHEES/Lookout?!) galten Anfang der 90er neben BIKINI KILL als Speerspitze der Riot Grrrl-Bewegung, soweit das Ganze überhaupt so einen Begriff verdient hat.
Nach längerer Abstinenz meldete man sich 2000 mit dem Album "Ladies, Women and Girls" zurück. Zwei Jahre danach gibt es jetzt ein neues Lebenszeichen namens "Girls Get Busy", das strenggenommen tatsächlich diesen für Bands wie BIKINI KILL oder TEAM DRESCH typischen Riot Grrrl/Queercore-Sound besitzt.
Also Punkrock in leicht veredelter Form, der sich an Sixties-Garage-Strukturen und New Wave orientiert, sehr direkt und extrem rotzig in die Bandmaschine geprügelt. Über allem schwebt die dezent hysterische, ebenfalls typische Stimmakrobatik von Sängerin Allison Wolfe.
Wo Kathleen Hanna inzwischen mit LE TIGRE durchaus überzeugend das Experiment sucht, wirken BRATMOBILE beinahe altmodisch, auch wenn ihre Songs trotz eines etwas eindimensionalen, wenig überraschenden Songwritings durchweg einen angenehmen Biss besitzen und auf irgendwelche Spielereien verzichten.
Über die aktuelle feministische Dimension BRATMOBILEs kann ich aber nicht wirklich etwas sagen, die Platte jedenfalls rockt - ganz geschlechtsunabhängig.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Joachim Hiller