GOING UNDERGROUND

George Hurchalla

Sieben Jahre hat George Hurchalla recherchiert, um sein mittlerweile zum Standardwerk in Sachen US-Punk der Achtziger gereiftes Buch „Going Underground“ zu überarbeiten und zu ergänzen. Und dabei wirklich ausgezeichnetes Bild- wie Interviewmaterial zusammengetragen.

PM hat sich diesen Leckerbissen nun geangelt und vertreibt den zu einem ordentlichen Preis/Leistungsverhältnis. Dem Rotstift ist dabei leider das angekündigte Hochglanzpapier zum Opfer gefallen (schade, denn das hätte die zahlreichen Fotos, Flyer und Fanzinecover noch besser zur Geltung gebracht), dafür gibt es inhaltlich wirklich überhaupt keinen Grund zu meckern.

In geschickt zusammengestellten Ausschnitten aus Interviews mit Musikern, Label- und Fanzinemachern, Organisatoren und anderweitig Aktiven bietet sich ein wirklich umfassender Überblick über die Vorgänge in der amerikanischen Punk-Szene.

Dabei beschränkt er sich nicht auf die inzwischen schon gut dokumentierten Hochburgen in DC, New York oder L.A., sondern deckt auch kleinere Epizentren wie San Francisco, Indianapolis, Philadelphia, Austin, Cincinnati oder Miami ab.

Gleiches gilt für die Bands: Neben den ganz großen Namen (HÜSKER DÜ, BAD BRAINS, BLACK FLAG, T.S.O.L., CIRCLE JERKS, DEAD KENNEDYS, MINUTEMEN ...) haben auch etliche kurzlebigere, eher lokal agierende und/oder weniger bekannte kleinere Acts ihren Platz.

In jeder Hinsicht eine wahre Fundgrube, also. Dazu garantiert die Tatsache, dass der Autor selbst im Zeitraum 1979 bis 1989 aktiv mitgemischt hat und diese Erfahrungen in die Zwischentexte einfließen lässt, einen wirklich traumhaften Lesefluss.

Lohnt sich. Na los, kaufen! Soll mir nachher keiner behaupten, ich hätte nichts gesagt.