GBH

Perfume And Piss

Neuauflage auf Vinyl des letzten Longplayers (2010) der Punkrock-Institution aus Birmingham. Das Album höre ich so auch gerne, aber heute, als ich die Rezension auf den letzten Drücker fertig kriegen muss, bereits zum fünften Mal.

Dabei fiel mir wieder auf, was für ein großartiger Texter Colin Abrahall ist. Bei GBH waren es ja oft die „nicht jugendfreien“ Texte, die sich der größten Beliebtheit erfreuten. Dabei ist Colin jemand, der aus einer zufälligen Beobachtung oder Gesprächsfetzen einfallsreiche kleine Geschichten in drei Strophen und einen Refrain bastelt – mal lustig, mal zutiefst tragisch.

Auf „Perfume And Piss“ gibt es Songs für Joe Strummer („San Jose wind“) und den legendären GBH-Roadie Boring John („Polytoxic“). Politisch wird es in „Invisible gun“ und „Power corrupts“.

Mein absolutes Lieblingsstück ist jedoch das Rockabilly-lastige „Cadillac one“: ein stampfender, pumpender Monster-Song, der noch mehr alles andere auf die deutlich rockigere Ausrichtung der neueren Sachen von GBH verweist.

„Perfume And Piss“ zeichnet auch aus, dass das Album wie eine logische Weiterentwicklung der bisherigen Alben klingt. Ebenfalls berücksichtigt die Tradition, ein Stück erst im Studio zu schreiben, in diesem Fall wurde daraus das nachdenkliche „Time flies“.

Hoffentlich, damit die Wartezeit auf das nächste Album bald ein Ende hat.