Nach über einem Jahrzehnt und mit zwei Jahren Vorbereitung hat Rudi Protrudi es tatsächlich nochmal geschafft, ein neues Album zu machen. Erschienen ist es in den USA bereits Ende 2003 auf seinem eigenen Label Sin Records, für Europa hat man mit Tribal Stomp einen Partner gefunden, und ja, strengt limitiertes Vinyl gab es auch, aber das ist natürlich längst vergriffen.
Rudi Protrudi und seine FUZZTONES, das ist eine lange Geschichte, die im Sixties-Garage-Revival der frühen Achtziger beginnt und die mit dem epochalen "Lysergic Emanations"-Album von 1985 ihren Höhepunkt fand.
Es war eine dieser Platten, die jeder, der damals im weitesten Sinne Punk hörte, kaufte, eine Platte, die in jedem Club lief, und ich denke, es waren die FUZZTONES, die für eine ganze Generation die Tür zu den Garage-Punk-Originalen der Sechziger wie SONICS, WAILERS und Co.
öffnete. An so einen Hit jemals wieder anzuschließen ist schwer, und den immer schon den Drogen (hey, Rock'n'Roll!) nicht abgeneigten FUZZTONES, die bald nur noch Rudi Protrudi als Originalmitglied auswiesen, gelang das eben nicht, und nach dem "In Heat"-Album für Beggars Banquet von 1989 passiert nicht mehr viel, zumindest nicht über enge Szenekreise hinaus.
In denen erfreut sich Protrudi weiterhin und bis heute großer Beliebtheit, seine Touren und Festivalauftritte mit immer neuen FUZZTONES-Besetzungen wurden eigentlich nie unterbrochen, doch es fehlte bislang an einem wirklichen neuen Album.
Mit "Salt For Zombies" - der Horrorthematik, die sich wie ein roter Faden durch die Outputs zieht, ist man also treu geblieben - ist das jetzt endlich erschienen, mit Deb O'Nair hat Portrudi ein Gründungsmitglied reaktiviert und ich denke, man kann als Fan doch einigermaßen zufrieden sein: zwar sind die eigenen Songs in der Unterzahl, es wird vorzusgweise gecovert (keine offensichtlichen Tracks wie einst "Strychnine"), man hat diverse Gäste an Bord, und statt brutaler Fuzz-Gitarren und Vox-Orgel-Dominanz gibt man sich über weite Strecken eher psychedelisch.
Doch, und das ist wichtig, ist "Salt For Zombies" keines dieser Spätwerke, die besser nie erschienen wären und die doch immer wieder von alten, refomierten Bands gemacht werden. Ein sehr überlegtes, differenziertes Album, das in der Europaversion noch einen 13.
Track als Bonus enthält, "Lord have mercy on my soul" von BLACK OAK ARKANSAS. (56:26) (8)
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