Wiederhole ich mich, wenn ich anmerke, dass auf In The Red einfach keine schlechten Platten rauskommen? Wie macht das dieser Larry eigentlich? Auch mit THE FUSE! aus Südkalifornien kann man keinen Fehler machen, denn die wohl noch recht junge Band, die mit "THE FUSE! wear suits but don't play garage.
They don't play rock and roll." nur sehr ungenügend beschrieben ist, macht letztlich doch genau das: Sie spielt reichlich lärmigen, wütenden Rock'n'Roll mit bluesigen, punkigen und dann eben doch auch garagigen Einflüssen, die laut Info irgendwer mal als von THE FALL bis zu BIRTHDAY PARTY reichend beschrieben hat, und von jemandem, der sie live erleben durfte, werden sogar die mächtigen GERMS als Vergleich herangezogen.
All dem will ich nicht widersprechen und möchte noch anfügen, dass der Sänger (man gibt sich im Booklet lediglich mit den Pseudonymen F1, F2 und F3 zu erkennen) eine nölige, hohe Stimme hat, was zur hektischen, in ihrer Rhythmik irgendwie an englische Punkbands der frühen Achtziger erinnernden Musik passt und THE FUSE! noch stärker als eigenwillige Band definiert, die sich dennoch nicht weit von bestehenden Hörgewohnheiten entfernt.
Die 14 Songs, die in nur knapp mehr als 30 Minuten runtergespielt werden, zeichnen jedenfalls das Bild einer selbstbewussten, stilsicheren Band. Sehr wirr übrigens der Innenteil des Booklets mit teils englischen, teils spanischen tagebuchartigen Aufzeichnungen, angeblich von 1967, sowie sowas wie einem Bandmanifest.
(32:55) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Joachim Hiller