FU MANCHU sind neben KYUSS ein echtes Urgestein des Desert- oder Stoner-Rock und eine der Bands, die diesen Sound noch heute in seiner puren Form spielen. Zwar haben FU MANCHU zum dreißigjährigen Bandjubiläum 2020 eine EP-Serie veröffentlicht, „The Return Of Tomorrow“ ist aber das erste Album seit „Clone Of The Universe“ von 2018, wobei FU MANCHU damit ihrer Generalrichtung, dem puristischen Stoner-Rock, treu geblieben sind, ohne große Experimente zu machen. Die Songs liegen alle im Bereich von drei bis sechs Minuten und werden von ihrem ureigenen straighten, schweren und verzerrten Gitarrensound getragen. Da die Band viel Wert auf den richtigen Sound legt, ist die LP für maximalen Musikgenuss mit einer Abspielgeschwindigkeit von 45 rpm gepresst. Deshalb handelt es sich hier zwar um eine Doppel-LP, die Gesamtdauer liegt aber „nur“ bei knapp unter fünfzig Minuten. Aber kommen wir zu den Songs, die das Album ausmachen: „The Return Of Tomorrow“ kracht mit dem Opener „Dehumanize“ schon einmal ordentlich los, ab da rocken FU MANCHU voran wie eh und je und haben dabei gar nicht den Anspruch, das Rad, äh ich meine den Rock neu zu erfinden. Wie Joachim schon im Review zum letzten Album schrieb, kann man das langweilig finden oder aber sagen, dass die Band eben bei ihrem Trademark-Sound geblieben ist, und sich daran erfreuen. Was man nicht sagen kann, ist aber, dass „The Return Of Tomorrow“ keine Ohrwürmer enthielte. Vom genannten „Dehumanize“ über die Singles „Hands of the zodiac“ und „Loch Ness wrecking machine“ bis zu „Roads of the lowly“: Wer den FU MANCHU-Sound mag oder bereit ist, sich darauf einzulassen und aufmerksam dem Hörgenuss hinzugeben, wird mit dem Album zufrieden sein. Die Songs auf „The Return Of Tomorrow“ entfalten sich ganz organisch, so startet„What I need“ eher trocken und schwer wie klassischer Wüstenrock, wird dann aber in eine ganz andere Richtung getragen und endet sanft-spielerisch, fast schon träumerisch. „What I need“ befindet sich auf der zweiten Scheibe des Doppelalbums und auch wenn es in eine härtere und eine softere Hälfte unterteilt sein soll, ist mir das jedenfalls nicht auf Anhieb aufgefallen. Zumindest im Promo-Stream ist das Album durchgelaufen, ohne dass ich eine klare Grenze wahrgenommen hätte. Bei genauerem Hinhören zeigt sich schon, dass es wie erwähnt sehr krachig anfängt, bei „(Time is) Pulling you under“ sogar beinahe wie ein klassischer Hardcore-Song klingtt, dann zum Ende langsamer wird und mit „Liquify“ und vor allem beim letzten Stück „High tide“ schon fast in der Meditation endet. Davor geht es mit „Solar baptized“ und dem Titeltrack aber auch im zweiten Teil des Albums noch einmal ganz schön nach vorne. Insgesamt eine runde Sache, jetzt hätte ich aber auch Bock, FU MANCHU mal wieder live zu sehen: diesen Juni geht das!
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