BRUDINI croont sich durch sein Debüt. Crooning, die Gesangstechnik „besserer“ Zeiten, kann nicht anders, dachte man(n), als mit gierigem Bewusstsein für die eigene Attraktivität dargeboten werden. Der Londoner Erik Brudvik hingegen lässt größenwahnsinnige Tendenzen galant aus, tritt oft lässig zurück hinter den Dichter Chip Martin, der nachdenklich zu einer Jazz-geschulten Rhythmusfraktion erzählt. Desto kompromissloser wirken die wenigen gezielten Ausbrüche, in denen BRUDINI ganz selbstverständlich im Zentrum der zackigen und zerschossenen Stücke steht, die mit hektischem Klavier, Analogsynthesizern und quirliger Gitarre in Form gebracht sind. Und gut in Form ist „From Darkness, Light“, drahtig und schnell, voll auf der Höhe – wenn da nicht immer wieder dieser schläfrige Dichter seinen geistigen Müll auf die Bühne schei ... Warte: Das denken wirklich nur völlig gestrige, sackförmige Hohlstumpfis, die Crooning ausschließlich mit Sex assoziieren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Henrik Beeke