MARTHA WASHINGTON 3: MARTHA RETTET DIE WELT

Frank Miller, Dave Gibbons

Nach den Neuauflagen von EIN AMERIKANISCHER TRAUM und MARTHA ZIEHT IN DEN KRIEG erscheint bei Panini jetzt in deutscher Erstveröffentlichung mit MARTHA RETTET DIE WELT Frank Millers und Dave Gibbons’ Abschluss ihrer Reihe um die schwarze Ghetto-„Jeanne d’Arc“ Martha Washington von 1997, den Carlsen seltsamerweise damals den deutschen Comic-Fans vorenthalten hatte, warum auch immer.

Ergänzt wird das Ganze noch, neben Kommentaren von Gibbons und zeichnerischen Vorstudien, um die Kurzgeschichte „Martha Washington Dies“ von 2007, mit der Miller und Gibbons etwas verspätet einen endgültigen Abschluss für ihre Reihe finden wollten. Durchaus interessant anzuschauen, aber meiner Meinung nach nicht notwendig, denn man behält Martha Washington doch lieber als kämpferische Heroine in Erinnerung, denn als faltige Mutter Theresa.

Und letztendlich geht der Kampf um die Zukunft und die Rettung der Erde noch weiter, also doch ein ähnlich offenes Ende wie in MARTHA RETTET DIE WELT. Darin treiben Miller und Gibbons den verzweifelten Kampf ihrer Heldin noch einmal auf die Spitze, die die Erde von einer künstlichen Intelligenz namens Venus befreien muss, die dort die Macht ergriffen hat.

Erneut eine schöne Mischung aus Action, Satire und nachdenklicher Dystopie, die sicherlich nicht den Tiefgang von WATCHMEN besitzt, aber schon durch Gibbons’ fantastische Zeichnungen ein echter Genuss ist, der seinen Zeichnungen selbst bei einzelnen Panels eine ungeheure Dynamik verleihen kann.

Miller erweist sich dabei als überraschend deutlicher Kritiker unserer allzu technikhörigen Zivilisation, aber letztlich dominieren in MARTHA RETTET DIE WELT doch die Oberflächenreize.