FOTOCRIME

South Of Heaven

„Was macht eigentlich Ryan Patterson, seit sich die famosen COLISEUM nach dem 2015er „Anxiety’s Kiss“-Album bald in Luft aufgelöst haben? Er frönt seiner Leidenschaft für Achtziger-Goth, speziell in der Machart von RED LORRY YELLOW LORRY und (frühen bis mittleren) SISTERS OF MERCY.“ Das schrieb ich im Ende 2017 anlässlich der „Always Night“-EP, der die darin enthaltene „Always Hell“-3-Song-7“ zugrunde lag.

2018 folgte dann das „Principle Of Pain“-Debütalbum, doch seitdem ... Stille. Im Laufe des Jahres 2019 hat Patterson dann offensichtlich bei verschiedenen Gelegenheiten die zehn Songs „South Of Heaven“ produziert, mal mit Steve Albini im Electrical Audio-Studio in Chicago, bei Simon Small in London, und bei J.

Robbins in Baltimore. Robbins fungierte wohl auch als federführender Produzent, fügte die Einzelteile zusammen, denn so wie ich die Entstehungsgeschichte des Albums lese, ist Patterson der Kopf, eine klassische Band scheinen FOTOCRIME, die in bester THE SISTERS OF MERCY-Tradition mit Drumcomputer arbeiten, jedoch nicht zu sein.

Als Gast wird wie beim Vorgänger Nick Thienemann (YOUNG WIDOWS) an der Gitarre aufgeführt, neu dabei sind alte Bekannte von Ryan wie Erik Denno (KEROSENE 454) und Rob Moran (UNBROKEN), und bei „Blue smoke“ singt Janet Morgan (CHANNELS).

„This is a record for late night drives, a soundtrack for headlights illuminating the horizon“ sagt Patterson über das Album, und ich ergänze: Dies ist ein Album für die Eighties-Goth-Disco, wenn der DJ ganz mutig zwischen die sattsam bekannten Gassenhauer von damals auch mal eine neue Band mischt.

„Blue smoke“ etwa würde sich bestens zwischen „Walking on your hands“ von RED LORRY YELLOW LORRY und „Rise to the groove“ von THE ROSE OF AVALANCHE einfügen, bevor es dann mit THE SISTERS OF MERCY und „First and last and always“ weiter geht.

Ich mag hier besonders die härteren, schnelleren Songs, siehe „Chaos & cosmos“, der das Zeug dazu hat, ein Mini-Hit wie „Always hell“ zu werden.