Geigen und Chöre sinnvoll und gut zu platzieren, ist eine Kunst. Manchmal sorgen solche Elemente dafür, dass Alben vollkommen überladen sind, wirken fast albern oder sind einfach überflüssiger Schnickschnack.
In diesem Fall werfe ich aber alle Vorurteile gegenüber Instrumentenvielfalt über Bord und vermag beinahe laut zu applaudieren. Die Debüt-EP „Fortress“ von MIRE KAY verzaubert in vielerlei Hinsicht: Emelie Molin und Victoria Skoglund (die eine Hälfte von AUDREY) singen mit schönsten Stimmen und dazu gesellen sich dann immer wieder Geigen, Celli, ein Banjo und viele andere Instrumente und alles scheint gut überlegt und passt perfekt zusammen.
MIRE KAY schaffen es, ohne kitschig zu werden, geschickte Bögen zwischen Optimismus und tiefer Traurigkeit zu schlagen, man höre nur, wie sie eine alltägliche Liebeslied-Zeile wie „I miss you from the bottom of my heart“ verpacken („Industry“).
Auch Seeungeheuer wurden, glaube ich, noch nie so schön besungen („Sea monster“). Hoffentlich folgt auf die EP bald ein Album und hoffentlich ist das dann ebenso gut gelungen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Julia Brummert