Als Punkrock in England Mitte der Siebziger sein stacheliges Haupt erhob, brachte dieser musikalische Urknall die verschiedenartigsten musikalischen Spielrichtungen hervor, die auch mal recht weit vom beinahe schon konventionellen Rock der SEX PISTOLS entfernt sein konnten.
Dazu gehörte auch FAMILY FODDER, ein Bandprojekt, hinter dem der Multi-Instrumentalist Alig Pearce aus London steckte, der 1979 unter dem Namen FRANK SUMATRA AND THE MOB eine 12“ auf Small Wonder veröffentlichte, bald darauf aber zum Namen FAMILY FODDER wechselte.
1980 erschien mit „Monkey Banana Kitchen“ die erste LP auf Fresh Records, unzählige weitere sowie diverse EPs folgten, bis in die Gegenwart, denn die Familie ist weiterhin aktiv. „Foreverandever“ ist, so schreibt das Label, „a ,lost‘ album of rare recordings documenting a turbulent affair in the 90’s“.
Teils unveröffentlichte Tracks mit Viv Corringham als Sängerin offenbaren einmal mehr die erstaunliche musikalische Vielfalt von FAMILY FODDER, ein Stilsammelsurium bestehend aus Elementen von Punk, Wave, Funk, Dub, Pop, Dance und Psychedelic.
„You came (again)“ oder „Mountains of your moon“ sind höchst eigenwillige und berührende Musik, seltsam und eigenwillig und doch eingängig – wie der unerwartete Blick in eine seltsam illuminierte Tropfsteinhöhle, in der gerade ein avantgardistisches Theaterstück aufgeführt wird.
Seltsam gut. Als Bonus sind die drei Songs der „Sex Works“-EP enthalten – darunter jener mit dem „schönen“ Titel „Fuck you til you’re dead“.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Joachim Hiller