Die spanischen THE CABRIANS präsentieren ein musikalisch abenteuerliches Album zwischen Ska, Calypso und Western Reggae. Wegen des Honky-Tonk-Pianos hat man ständig das Gefühl, in einem Salon irgendwo in der gottverlassenen texanischen Wüste zu sitzen, billigen Fusel trinkend.
Der Pianist interpretiert seit Jahren seine Songs, die sonst niemand zu hören bekommt. Zwei Animierdamen sitzen gelangweilt vor ihren Drinks auf ihren Barhockern am Tresen. Der Barkeeper reinigt zum wiederholten Mal seine Whiskeygläser.
Die wenigen Gäste sitzen still vor sich hin rauchend an den abgenutzten Tischen vor großen Krügen mit schalem Bier. Und plötzlich tauchen zehn Desperados auf: THE CABRIANS. Alles ist gespannt.
Das Gespann packt seine Koffer aus und legt los: Ska, Reggae, Rocksteady. Das Leben kehrt in den Salon zurück. Wie ein Sommerregen nach wochenlanger Hitze erfrischt der stimmungsvolle Offbeat die Gemüter, und binnen weniger Minuten kommen wie aus dem Nichts die Leute aus Nah und Fern und tanzen mit THE CABRIANS in den Sonnenuntergang hinein.
Ganz vorne Lucky Luke auf Jolly Jumper und irgendwo ganz hinten Rantanplan. Eine klasse Scheibe für alle traditionsbewussten Ska-, Rocksteady- und Reggae-Fans. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Simon Brunner