Florian Tekautz ist ein musik- und Punk-affiner Autor, der mit „Linzer Morte“ nach zwei Gedichtbänden seinen ersten Roman vorlegt, einen Krimi. Erstaunlich, wie nahe Flo sprachlich an Wolf Haas und dessen super erfolgreichen Büchern um Detektiv Brenner kommt. Andererseits ist diese Sprache bestens geeignet für schnelle Kriminalgeschichten – wir haben es zu tun mit dem abgeschnittenen Kopf einer Psychiaterin, der in einer Linzer Nervenklinik gefunden wird –, die den Blick auf die Absurditäten der kleinen und großen Welt lenken. Dabei gelingen dem Autor tolle Sätze und Bilder: „Weil er hat sich gedacht, die Vanessa gebürtige Tschechin, er gebürtiger Mühlviertler, also Lokal mit Bier.“ So kommt das Aquarium, hassgeliebtes Stammlokal der Linzer Punk/Hardcore-Subkultur zu literarischen Ehren. Auch nicht schlecht: „Weil vorher hat der ja nicht gewusst, wofür DIY oder ACAB steht. Da kennst du als Heranwachsender gerade mal AC/DC ...“ Nicht nur seine Liebe für PASCOW bringt Tekautz ebenfalls unter, „Linzer Morte“ so auch für Nicht-Linzerinnen vergnügliche Lektüre.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #160 Februar/März 2022 und Rainer Krispel