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FLIPPER’S

Discothèque

Als Zeitgenossen der SPEAKERS und LOS YETIS waren die FLIPPER’S seit 1966 eine der angesagtesten Bands der kolumbianischen Hipster, ihr knalliger Sound zwischen Surf und Garage-Beat war stets zwingend, füllte die Tanzflächen und lief im Radio zwischen Merseybeat und kalifornischen Wellenreiter-Songs.

Das Label Codiscos aus Medellín nahm die populäre Combo bald nach ihrer Gründung unter seine Fittiche und tat damit einen Glücksgriff. Das Beat-Quartett spielte feurig und mit maximaler Leidenschaft, sie waren virtuos, ohne dabei den Big Beat aus den Augen zu verlieren, kein Wunder, dass ihre erste LP „Discothèque“ als heiliger Gral der kolumbianischen Garage-Szene gilt.

Stets tanzbar, dabei mit hemmungslosem Gebrauch von Reverb und Fuzz, schufen die vier eine beachtliche Dynamik in ihrem eigenem Material, aber auch bei den Coversongs, die gut die Hälfte des Repertoires ausmachten.

Man versucht sich mehr oder weniger erfolgreich an Welthits wie „Winchester Cathedral“ (mit einem etwas unbeholfenen spanischen Text) oder aber „Over under sideways down“, wobei letzteres die Version der YARDBIRDS förmlich pulverisiert.

Besonders der Drummer Guillermo Acevedo verdient lobende Erwähnung, er legt mit unkonventionellem, aber treibendem Spiel den Beat, der für regelrechte Tanzexzesse sorgte. Das Album ist von Munster in einer 1:1-Replika liebevoll restauriert worden, das Mastering ist so fett wie das Vinyl, umfangreiche Linernotes machen das Paket komplett.

Es ist ein Vergnügen, ein derartig schwungvolles Debüt, ein vergessenes Juwel, kredenzt zu bekommen.