Auf der CD von Ox #47 war mit "Cash 22" bereits ein Song des neuen FLAMING STARS-Albums zu hören, das Ende September erscheint. Schon dieser eine Song versprach ein ebenso betörendes, atmosphärisches, dichtes Werk wie es die fünf Vorgänger waren, und jetzt, das "Sunset & Void" endlich vorliegt (und ich die Band vor einigen Monaten - man macht sich ja recht rar in Deutschland - endlich live sehen konnte), bleibt nur festzustellen, dass die britische Formation um den in Berlin lebenden Max Decharné einen weiteren großen Wurf getan hat.
Wo ihre Live-Show ziemlich wild, laut und rock'n'rollig ist, schalten die FLAMING STARS im Studio regelmäßig ein, zwei Gänge zurück und lassen es ruhiger, bedächtiger, ja beinahe schon schmusig angehen.
Gerade die Rhythmusgruppe, die so großartig düster daherkommt, ist es, die einmal mehr Erinnerungen an die für meinen Geschmack stärkste Platte von Nick Cave, "Your Funeral, My Trial" hervorruft, und da Cave heute die damalige Richtung nicht mehr verfolgt, sind die FLAMING STARS die legitimen Erben dieses Sounds.
Dazu kommt Max' warme, weiche, dunkle Stimme, sein Orgelspiel, das zusammen mit den perfekt arrangierten Gitarren die Größe dieser Band ausmacht. Ein absolut unprätentiöses, direktes Album, das vom Label ganz simpel mit der Genrebezeichnung "Garage Rock" belegt wird - warum auch nicht? (50:51) (9/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Joachim Hiller
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