Diese Band gehört zwar seit Jahren schon zum Stamminventar des Hauses Fat Wreck, doch haben sich die fünf Kalifornier aus der San Francisco bzw. der Bay Area immer abseits des „Haus-Sounds“ bewegt. Sie haben von Anfang an immer ihr eigenes Ding gemacht.
Da überrascht es nicht, dass Darius Koski, Gitarrist, Akkordeon-und-vieles-mehr-Spieler sagt, dass er auf jedem Album etwas neu oder anders machen will. Das bezieht sich vor allem auf die vielen verschiedenen Einflüsse, aus denen die vier(!) Songwriter der Band ihre Inspiration ziehen.
Als die SWINGIN’ UTTERS 1988 loslegtem, spielten sie noch einfachen, rotzigen Streetpunk. Doch bereits mit ihrem zweiten Album auf Fatwreck „Five Lesson Learned“ (1998) hielten zunehmend folkige, banjolastige Passagen Einzug in das musikalische Repertoire.
Mit dem Album „Dead Flowers, Bottles, Bluegrass, and Bones“ von 2003 traten dann auch noch Songs hinzu, die sich am klassischen THE CLASH-Sound orientierten. Dies und das musikalische Interesse und Talent Darius Koskis, Johnny Bonnels und Jack Dalrymples machten die Alben und die zahlreichen EPs der Band immer sehr abwechslungsreich und überraschend.
Überraschend nach der bis dahin hohen Releasedichte kam dann die Pause von acht Jahren, die die fünf Mitglieder einlegten, um sich ihren Familien, ihrer Erwerbsarbeit und anderen Projekten zu widmen.
Doch seit ihrer Rückkehr im Jahre 2011 mit dem neuen Bassisten Miles Peck, der maßgeblich neue Ideen ins Songwriting reinbrachte, scheinen die Kalifornier nur so vor Spiel- und Schreibfreude zu platzen.
So sind seit 2011 drei Alben und zwei EPs erschienen, darunter Ende 2014 „Fistful Of Hollow“, produziert von Chuck Dugan, der unter anderen auch schon für GREEN DAY verantwortlich zeichnete.
Doch keine Bange: Der Sound der SWINGIN‘ UTTERS ist dadurch nicht beeinflusst oder weichgespült worden. Nach einem wenig überraschenden Beginn entwickelt sich das Album ab dem dritten Lied zum perfekten Punkrock-Soundtrack für einen Quentin-Tarantino-Film.
Hierbei sind besonders „Napalm south“, „Spanish“ und „Tibetan book of the damned“ hervorzuheben, die fast schon experimentell wirken. Dennoch ist das alles immer noch astreiner Punkrock. Zu guter Letzt hat man mit „Tell them told you so“ einen absoluten Hit geschrieben, der die Tanzflächen zum Beben bringen wird.
Abgerundet werden die 15 Songs durch die stets humorvollen, aber oft auch politisch und gesellschaftskritischen Texte Johnny Bonnels. Insgesamt fühlt man sich mit diesem Album auf dem Weg in einen abenteuerlichen, aufregenden Sommerurlaub.
Doch leider enden auch Urlaube und Abenteuer einmal. Mit diesem Album hat sich die Band selbst ein Denkmal gesetzt. Das mit Abstand beste Album der Kalifornier!
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