Foto

FIRE POWER 1-4

Chris Samnee, Matthew Wilson, Robert Kirkman

Robert Kirkman hat neben den mittlerweile abgeschlossenen Comic-Reihen „The Walking Dead“ und „Invincible“ – wovon der gerade der letzte Sammelband erschienen ist und die zweite Staffel der Animationsserie noch dieses Jahr erwartet wird – mit „Fire Power“ ein weiteres Eisen im Feuer. Dabei macht er wieder, was er am besten kann: Er bedient er sich bei Themen, die popkulturell bekannt und populär sind (Zombies und Superhelden) und verleiht dem Ganzen seinen eigenen Spin. Das funktionierte ja schon bei den anderen Serien gut, und auch „Fire Power“ versteckt seine Vorbilder nicht. Man nehme ein Prise „Karate Kid“, vermische das mit „Avatar“ (nicht das mit den blauen Aliens, sondern der Typ mit dem Pfeil auf dem Kopf) und heraus kommt quasi „Fire Power“. Darin sucht ein unscheinbarer Junge namens Owen Johnson in China nach seinen wahren Eltern und landet in einem Kung-Fu-Kloster, wo er dann ganz zufällig die namensgebende Kampfkunst „Fire Power“ in sich weckt: die Kraft, Feuerbälle zu werfen. Natürlich unterstützt von einer Art Mr. Miyagi oder Muten-Roshi als Lehrer, bis zur Konfrontation mit dem Böse. So weit, so bekannt. Aber auch hier zeigt sich wieder die Stärke von Kirkmans Storytelling, denn wie bei „The Walking Dead“ und „Invincible“ liegt auch hier das Augenmerk auf den Charakteren und zwischenmenschlichen Aspekten. So kommt es zu einer Dreiecksbeziehung und weiteren Wendungen, die das Ganze spannend halten. Denn Johnsons Spagat zwischen seinem Dasein als Familienvater im amerikanischen Vorort und als feuerballschleudernder Kung-Fu-Meister wird immer mehr zum Problem. Keine ganz neue Geschichte, aber frisch genug erzählt.