Wie schön, dass ich alter Sack das noch erleben darf. Klar, BLACKMAIL kannte ich schon seit einigen Jahren, aber an eine SCUMBUCKET-Scheibe bin ich aus irgendeinem Grund nie rangekommen. Was sich mit dem dritten Album der Koblenzer Trios zum Glück geändert hat.
Eigentlich kann eine Band, in der Soundtüftler Kurt Ebelhäuser (BLACKMAIL) mit von der Partie ist, ja gar nicht schlecht sein, aber dass "Finistra" so genial ausfallen würde, hatte ich nicht unbedingt erwartet.
SCUMBUCKET erinnern teilweise an NIRVANA in der "In Utero"-Phase, aber ohne dabei nach Grunge zu klingen. Die wunderschönen Melodien und Harmonien rufen die BEATLES ins Gedächtnis. Wer jetzt allerdings an kommerzielles Radiogedudel denkt, liegt völlig verkehrt.
Dafür sind die 15 Songs viel zu komplex und detailverliebt arrangiert. Und die Gitarren an manchen Stellen viel mächtig und unbequem. Hier wurde nicht auf das Kaufverhalten der Masse geschielt, sondern einzig und allein auf den künstlerischen Ausdruck.
Man könnte diesen Sound als Noise Rock mit Pop-Appeal bezeichnen. Oder Noise Pop mit einer großen Portion Rock. Oder einfach nur als zeitlos gute, melancholische Rockmusik, die sich jenseits aller Trends bewegt und deshalb auch noch in fünf oder zehn Jahren hörbar sein wird.
Hut ab!
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