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DEAD UNITED

Fiend No 1

Die Sache mit der so genannten Weiterentwicklung ist bei Bands aus unseren musikalischen Gefilden so eine Sache. Da macht eine räudige Oi!-Band nach über einem Jahrzehnt plötzlich von Pathos getragenen Indiepop, und wir lieben sie weiterhin (so wenigstens geht es mir bei den fantastischen BROILERS), und dann gibt es noch andere (positive) Beispiele, ohne dass eine Band sich eben weit von ihrem Genre wegentwickelt, wie die Würzburger DEAD UNITED. Denn wo Horrorpunk draufsteht, ist auch weiterhin Horrorpunk drin. Wobei die musikalische Betonung inzwischen, trotz all der Schockthemen, deutlich beim Punk liegt. Denn neben dem Cover von „Unusual“ , einem Tom Jones-Song von 1965, haben die vier Geschminkten nur Eigenkompositionen auf Lager. Ich besprach ja im Ox seinerzeit ihre 2012er Maxi „Night Feature“, und die war schon ziemlich gut, aber die neuen Songs hier, wie mein Anspieltipp „Dawn at red rock“, das hätten sie so zu dieser Zeit noch nicht hin bekommen. Mein Highlight „It came from above“ schon mal gar nicht. Man denkt sogar an die glorreichen GUITAR GANGSTERS. So viel an Herz, Rhythmus und Feeling für Melodien haben sie also. Bei „Fuck the fiends“ holen sie die Kettensäge heraus, häufig ist es aber eben einfach ziemlich glasklarer Punkrock, etwa bei Liedern wie „Mr. Reptile“. Selten hat mich eine Platte dieses Genres so sehr überrascht. Weil sie eingängig, aber doch nicht berechenbar klingt.