Ein Freund von Deutschpunk war ich nie wirklich. Klar, SLIME und Co sind groß, aber danach hört es auch relativ bald auf mit meiner Begeisterung für diese Art von Musik. DIE ASOZIALEN SUPERHELDEN schlagen mit "Fertig" und "Welt Ohne Helden" doppelt zu.
Zuerst zu "Fertig". Musikalisch kann man die AS sicher ins Deutschpunklager stecken, dennoch bricht die Band immer wieder aus der Schublade aus. Neben straighten Songs mit aggressivem Gesang scheuen sich DIE ASOZIALEN SUPERHELDEN nicht, den einen oder anderen Ausflug in Richtung melodischen Punkrock zu machen.
So gibt es mit "Spiderman" und "Wunderwoman (links)/ Catwoman (rechts)" zwei Songs, welche, man höre und staune, in Richtung DESCENDENTS gehen. Selbigen wird im Booklet auch gleich gedankt.
Die Fotos im Booklet, die die Bandmitglieder zusammen mit Leuten in Superheldenkostümen zeigen, verdienen Bonuspunkte wegen coolen Trash-appeals. "Fertig" kommt ganz gut, ein paar mehr Melodien und ein paar mehr Songs a la "Spiderman" und die Band wird noch besser.
"Welt Ohne Helden" kommt mit coolem Schwarzweiß-Comic und erinnert mit einigen Zeichnungen an die Liveshows der Band, die, kein Scheiß, in Superheldenkostümen gespielt werden. Zwischen "Welt Ohne Helden" und "Fertig" besteht kein wesentlicher Unterschied: Die ASOZIALEN SUPERHELDEN ziehen sich straight durch deutschsprachigen Punkrock mit kritischen und teils ganz lustigen Texten, haben ein paar Melodien dabei und bringen bei ein paar Songs ganz coole Breaks a la DESCENDENTS ein.
Musikalisch könnte man die AS irgendwo zwischen frühen EXPLOITED auf deutsch und leichten melodischen Punkrockanleihen bezeichnen. Keine schlechte Band und keine schlechten Platten. Wie gesagt, ein bisschen melodischer, dann finde ich Deutschpunk-Weichei die ASOZIALEN SUPERHELDEN auch noch besser.
Nee, gehen schon ganz gut durch die beiden schwarzen Scheiben. (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Lauri Wessel
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Ulf Imwiehe
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Lauri Wessel