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FATALE VOLLGEN

Krieg oder Frieden

Nach beachtlichen zwanzig Jahren haben FATALE VOLLGEN mit „Krieg und Frieden“ nun endlich ihr erstes Album veröffentlicht – zwischendurch immerhin mit kleinen Lebenszeichen in Form von Konzerten sowie EPs oder Kassetten.

Begründet ist das wahrscheinlich auch in der komplizierten Bandhistorie der Neubrandenburger, die im Hochglanzbeiheft (!) ausführlich nachzulesen ist. Außerdem im auf 500 Stück limitierten Paket enthalten: LP, CD, Poster und alles mit ansprechendem Artwork.

Fleißige Bienchen, da wohl alles in Eigenregie auf die Beine gestellt wurde. Auf der Platte selbst befinden sich 13 Deutschpunk-Stücke im straighten und schnörkellosen Stil der Achtziger.

Da es sich trotz des langen Bandbestehens um Album Nummer eins handelt, gibt es überwiegend eine Auswahl an älteren Stücken. Für etwas Frische sorgen drei neue Titel, welche ebenfalls vertreten sind.

Inhaltlich haben die älteren Texte im Vergleich zum aktuellen Zeitgeschehen interessanterweise nicht an Brisanz verloren. Hervorzuheben vor allem „Festung Europa“, der im Jahr 2010 geschrieben wurde und die Situation der Flüchtlingsboote damals noch im Zusammenhang mit Frontex thematisiert.

FATALE VOLLGEN zeigen klare Kante und machen dabei auch nicht vor der eigenen Szene halt, wie im Titel „Zusammenhalt“. Natürlich kommen die Gesellschaft und Nazis hier auch nicht ungeschoren davon.

Ein Rundumschlag, der nicht viel Zeit zum Durchatmen lässt. Der Stil, vor allem das Brüllen von Sänger Kaisa, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Das Gesamtpaket jedoch ist stimmig – was lange währt, wird gut!