Wie so oft darf man die Frage nach dem Sinn nicht stellen. Kunst muss keinen Sinn haben, sie kann und darf einfach nur sein. Und wenn Fat Mike eben der Meinung ist, dass es ihn erfüllt, ein paar Streicher:innen seine Lieder spielen zu lassen, dann soll er tun, was er nicht lassen kann. Eric Gorfain (Violine), Anna Stromer (Viola) und Ian Legge (Cello) haben sich an den von Bastien „Baz“ Brisson arrangierten und von diesem und Fat Mike produzierten Songs ... nein, nicht gerade ausgetobt. „Fat Mike Gets Strung Out“ ist ein sehr leises Album ohne Gesang, Streichermusik mit meditativem Charakter, und wäre da nicht das Coverartwork von Mark DeSalvo, das Mike in einer Pose zeigt, wie man sie typischerweise mit Heroinkonsum assoziiert, ihm würde jeglicher Punk-Bezug fehlen. „One million coasters“, „Life ... oh what a drag“, „Medio-core“ und sieben andere sind kaum wiederzuerkennen, und auch wenn es ein „German compliment“ ist, wie Mike es so sehr hasst, so ist dieses Werk vor allem wichtig für einen: Mike selbst. Er hat Spaß daran, ihm gefällt es – ich brauche es nicht.
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