FARIN URLAUB RACING TEAM

Faszination Weltraum

Es gibt ja böse Zungen, die die Meinung vertreten, das Beste an einem Farin Urlaub-Soloalbum sei, dass es sich im Grunde so anhöre wie eine DIE ÄRZTE-Scheibe „ohne Lückenfüller-Songs aus der Feder von Bela B.

oder Rod Gonzales“. Auch wenn man diese Haltung nicht teilt, wird man wohl dennoch einräumen müssen, dass es sich bei Farin U. nicht nur um den versiertesten Songwriter des Trios handelt, sondern sicherlich auch um einen der stärksten Solokünstler im deutschsprachigen Raum.

Ein Status, der mit „Faszination Weltraum“ ein weiteres Mal untermauert wird. Auffällig ist, dass die lateinamerikanischen Musikelemente und Ska-Anleihen, die auf den letzten beiden Alben des RACING TEAM offensiver vertreten waren, diesmal deutlich in den Hintergrund geraten.

Über lange Passagen ist dieses Album einfach „Rock“. Dies schlägt sich auch textlich nieder. Angenehm bissig fallen die Lyrics aus, egal ob es um den Wunsch geht, hässliche Innenstädte in Flammen aufgehen zu lassen („Dynamit“), oder um die verzweifelte Suche nach „Überlebensstrategien für das neue Jahrtausend“ („3000“, „iGod“).

Hervorzuheben ist der für Farin U. so typische Stil, ironische Umkehrungen vorzunehmen und den Zuhörer mit kleinen Wortspielerein zu fordern („Heute Tanzen“), so dass es trotz der Eingängigkeit der hier versammelten Popsong-Perlen weder klamaukig noch platt wird.

Macht also immer noch großen Spaß, die wunderbare Welt des Farin U.!