EL GUAPO

Fake French LP/CD

Genau ein Jahr nach ihrem ersten Album für Dischord ist jetzt der Nachfolger erschienen, ingesamt also das vierte Album des aus Washington, DC stammenden Elektro-Pop goes Indie-Rock-Trios. Und kommt es mir nur so vor oder ist "Fake French" doch ein ganzes Stück zugänglicher als sein Vorgänger? EL GUAPO, das ist die intelligentere Version von THE FAINT, weil nicht so unverblümt in den Achtzigern klauend, weniger auf Style als vielmehr auf Stil setzend und dabei im Grunde des Herzens trotz viel Elektronik doch eher Indie-Rock.

EL GUAPO sind auch hier wieder wunderbar luftig, rhythmisch und teilwise sogar richtig hymnisch - etwa bei "Justin destroyer", einem mit federndem Beat ausgestatteten potentiellen Hit. Oder der zweite Song, "Just don't know" - das ist perfekte Pop-Musik, nur dass hier der stylishe Teenie-Star, im übertragenen Sinne, plötzlich mit Klumpfuß und nervösem Augenlidzucken auf der übermäßig grell beleuchteten Bühne steht: im einen Augenblick stimmt noch alles, im nächsten nicht mehr.

Auch großartig: "Fake french", der Titelsong, mit dem es EL GUAPO wie mit den oben erwähnten Songs schaffen, schon beim zweiten, dritten Anhören hängen zu bleiben. Oder "I don't care", Kirmes-Polka goes Elektronika - eine absolut verblüffende, erstaunliche Band, diese EL GUAPO, denen mit "Fake French" ihr bislang bestes Album geglückt ist, das auf ganzer Linie überrascht und begeistert.

Wer MILEMARKER und ROBOCOP KRAUS mag, wird EL GUAPO lieben! (35:26) (9/10)