Besaß "Ok-Oyot System", das erste Album, das die EXTRA GOLDEN-Musiker Ian Eagleson und Alex Minoff (der auch bei WEIRD WAR mitspielt) zusammen mit kenianischen Musikern eingespielt hatten, noch einen gewissen Überraschungseffekt, ist diese Exotik auf "Hera Ma Nono" einem eher gewöhnlichen Weltmusik-Sound gewichen.
"Hera Ma Nono" ist zwar immer noch voller sehr schöner, relaxter Gitarrensounds, wer aber generell (Afro-)Pop- und Rock-Strukturen und den dazu gehörigen typischen Gesang nicht mag, wird hier nicht allzu glücklich werden.
Meine Tasse Tee ist das zwar auch nicht unbedingt - zumal der Vorgänger wesentlich besser unterschiedliche Stile fusionierte -, erstaunlicherweise drehte "Hera Ma Nono" dann doch einige Runden in meinem CD-Player, denn Eagleson und Minoff verstehen es letztendlich doch sehr gekonnt, bestimmte Elemente afrikanischen Folks mit ihrem eigentlichen musikalischen Background zu verknüpfen, wie beim sehr schön groovenden, leicht angejazzten "Street parade".
Das gilt auch für "Brothers gone away" danach, wo auf den leicht nervigen kenianischen Gesang verzichtet wurde. Gewöhnungsbedürftige wie faszinierende Platte, die mich vor allem in den instrumentalen Passagen sehr anspricht, beziehungsweise wenn den Beteiligten tatsächlich die Loslösung von irgendwelchen Weltmusik-Klischees gelingt.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Thomas Kerpen