POLVO

Exploded Drawing CD

Nach der letzten EP "This Eclipse" jetzt also POLVOs monumentalstes, von Bob Weston produziertes Werk mit einer Spielzeit von knapp einer Stunde. Eigentlich gefielen mir POLVO erst seit der besagten EP so richtig, auf der sie das erste Mal verstanden, ihre Ideen vernünftig zu bündeln.

"Exploded Drawing" ist zwar nicht das angekündigte Meisterwerk geworden, ist aber verdammt nah dran und dürfte Indierock in die nächste Dekade katapultiert haben. Gewisse Ähnlichkeiten mit SONIC YOUTH können POLVO nicht verleugnen, da auch sie Songs in die unterschiedlichen Bestandteile zerlegen und daraus Kompositionen entwickeln, die mal mehr melodisch, mal stärker disharmonisch sind, die den Rhythmus schleifen lassen, ihn wieder auffangen, brachialen Lärm übergangslos in ruhige instrumentale Teile verwandeln und dabei in sich immer widersprüchlich bleiben.

POLVO bleiben in diesem Zustand ein frickeliges, akademisches Vergnügen, daß mehrmaliges Hören verlangt, um aus den Fragmenten dieser Platte wieder vernünftige Sinneinheiten zu bilden.