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EIDOLA

Eviscerate

Ein kleiner Hinterhof in Salt Lake City. Aus dem Keller hört man gedämpfte Klänge. Harte Gitarren, schnelles Schlagzeug und ein donnernder Bass. Plötzlich wird das Ganze unterbrochen von Chören und Orgelspiel. Leichte Verwirrung macht sich breit. Mit dem Kopf nickend geht der Nachbar von EIDOLA wieder seines Weges. Ich bin ehrlich, ich habe keine Ahnung, wo und wie EIDOLA ihre Musik schreiben, proben und produzieren, aber als Musikliebhaber verliert man sich ja gerne mal in solch romantischen Fantasien. „Eviscerate“, das fünften Studioalbum der Band, lädt auch genau dazu ein. Hier passiert einfach alles. EIDOLA werden mit sehr vielen verschiedenen Genrebezeichnungen beschrieben, Post- und Progressive fällt dabei öfter als anderes. Doch egal, in welche Schublade man sie stecken will, am Ende passt es. „Eviscerate“ ist so vielseitig, so Emo, so tanzbar, und gleichzeitig so vertrackt. Andrew Wells singt, klagt, schreit und brüllt sich durch alle Tonlagen und verleiht jedem der sehr unterschiedlichen Songs die passende Stimmung. Wer früher experimentelleren Nu Metal mochte und etwas mit modernen Core-Sounds anfangen kann, wird hier definitiv abgeholt.