Mit ARMS & SLEEPERS hat es Mirza Ramic zu einiger Bekanntheit in der Post-Rock-Community gebracht. In seinem Solo-Projekt SAIGON WOULD BE SEOUL befasst er sich mit seiner Biografie als Vertriebener, der im Verlauf des bosnischen Krieges im Jahr 1992 seine Heimat verlassen musste.
Er kleidet seine Erinnerungen in kurze Klavierstücke voller Wehmut und Melancholie. Sein Pseudonym nimmt Bezug auf eine Kurzgeschichte, in der eine Frau darüber nachsinnt, dass Saigon heute ähnlich modern wäre wie die südkoreanische Metropole Seoul, wenn es den Vietnamkrieg nie gegeben hätte.
Genauso vage und ungefähr wirken auch seine Klavierminiaturen. Unterbrochen werden sie nur von einigen Voiceovers von Sofia Insua, die von Field Recordings begleitet Auszüge aus den Werken von Milan Kundera, Dubravka Ugresic und Albert Camus liest.
Auf „Everywhere Else Left Behind“ verschmelzen Erinnerungen an die Heimat mit der Komplexität der Ankunft.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Henrik Beeke