An sich gibt es die POSIES ja bereits seit ihrer letzten Platte "Success" von 1998 schon nicht mehr, aber man soll ja niemals nie sagen. Die Band um das frühere Aushängeschild gediegenen Powerpops und R.E.M.-Aushilfsgitarrist Ken Stringfellow, der es kurz danach sogar zur Liveband von Alex Chilton quasi als BIG STAR für die 90er brachte, klingt hier allerdings weniger rockig, sondern extrem poppig und fast ein bisschen zu mainstreamig, was sicherlich auch an der glasklaren Produktion liegt.
Leute, die eine Rückkehr zum Klassiker "Frosting On The Beater" von 1993erhofft hatten, bekommen es hier eher mit dem gereiften, subtilen Songwriting von auch nicht mehr ganz so jungen Musikern zu tun, die ihre BYRDS-, BEATLES- und BIG STAR-Referenzen auf einem wesentlich relaxteren Level zum Ausdruck bringen.
Darunter echte Hits wie "Conversations", aber auch viele Songs, die eher dahinplätschern, allerdings auf musikalisch und kompositorisch denkbar hohem Niveau. "All in a day's work", "Second time around" und "I finally found a jungle I like" sind die wenigen Songs, wo die POSIES richtig rocken, ansonsten beherrscht die Platte ein baroques Retro-Popverständnis, in dem neben vielen sehr schönen Momenten auch viel Leerlauf herrscht, allerdings beherrschen die POSIES den Umgang mit diesem Genre so gut, dass sie nie völlig in die Belanglosigkeit abdriften.
"Every Kind Of Light" ist unter dem Strich das etwas zwiespältige Spätwerk einer Band, die immer noch sympathisch genug ist, um ihnen sehr vieles zu verzeihen. (Auf der Ox-CD zu hören.) (07/10)
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