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MAGDEBORED

Es bleibt: komplex

Es gab in den Zweitausendzehnern eine Zeit, in der an vielen Ecken junge Emo-Bands aus der Erde geschossen kamen. MUFF POTTER hatten sich aufgelöst und damit im selben Augenblick reichlich Inspiration für viele neue Bands geliefert. Nahbarkeit ist etwas Wundervolles und sie ist einer der Gründe, warum viele Menschen diese Band so geliebt haben. MAGDEBORED tendieren musikalisch zwar eher in Richtung DACKELBLUT und klingen nicht unbedingt so, wie MUFF POTTER es früher taten, aber die Nahbarkeit, das Talent, Texte zu schreiben, die wir immer und überall hinkritzeln wollen, das haben sie gemein. Zeilen wie „Du darfst sein, wer du bist / Du kannst werden, was du willst“ aus dem Song „Zweite“ treffen mitten in die Herzen aller, die sich verloren fühlen und die Emo-Songs brauchen, um nicht allein zu sein. Das Coole ist, dass MAGDEBORED es nicht dabei belassen, sondern mit Songs wie „Risikogruppen“ oder „Mimimikry“ zeigen, dass sie ebenso politisch relevant wie einfühlsam sind. Ein tolles erstes Album!