Wenn ich sowas schon lese, schwillt mir der Kamm mal wieder bis sonstwo: "SCHOCK - Ein Typ zwischen HIM und MARILYN MANSON. In sanften Momenten sexy und schwermütig die Gefühlssynapsen streichelnd, mit rasiermesserscharfer Härte aber auch die Zierde jeder Grindcore Band".
Nach dieser Aussage dürfte sofort klarsein, dass es sich bei SCHOCK schlicht und einfach um eine weitere Gothicband handelt, die mangels ausgeprägtem Talent versuchen muss, durch Imagespielchen an die Spitze zu kommen.
Der Eindruck wird dann auch auf der CD bestärkt, denn hier gibt es wie vermutet weder hochkarätige Gothickracher, sondern nur abgekupferte Songs mit lächerlichen Texten ("Ware Fleisch", "Führe meine Hand", "Mutterleib"), die aber die Zielgruppe der Kindergruft Girlies nicht verfehlen sollten.
Von der Sorte gibt's schon viel zu viele Bands, die nur aus einem Motiv "musizieren": "Wir haben musikalisch nix drauf, also spielen wir Gothic und machen einen auf androgyn, dann wird's schon was mit dem Erfolg." Peinlicher Pseudo-Gothic, der kein Fünkchen Authentizität mitbringt.
Anstatt für Schminke sollte man die Kohle mal lieber in ein paar Stündchen in der Musikschule investieren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #42 März/April/Mai 2001 und Dominik Winter