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NO SHELTER.

Erasing Life

NO SHELTER. veröffentlichen mit „Erasing Life“ ihr zweites Album. Der Sound pendelt sich irgendwo zwischen Death Metal und Hardcore ein. Die meisten Songs sind Midtempo-Abrissbirnen, hier und da geht es aber auch in schnellere Gefilde. Dabei gefallen mir NO SHELTER. in der mittleren Geschwindigkeit am besten. Wenn in einem Song aber mal einen Gang hochgeschaltet wird und man eine ordentliche Ladung Blastbeats um die Ohren gefeuert bekommt, kann das den darauffolgenden Midtempo-Part allerdings noch gewaltiger machen. So geschieht das nämlich in „Dying reality“, den ich allen Interessierten sofort ans Herz legen würde. Das Spiel kann die Band dann auch über ganze Songs durchziehen. Auf das gemächlich trampelnde „Drowned and forgotten“ folgt das rasende „Nazi scum“. Die an alle Nazis gerichteten Zeilen „Open your eyes / Open your restricted mind“ sitzen und könnten nicht besser zur hasserfüllten Musik passen. Schön, wie NO SHELTER. hier klar Stellung beziehen. Zwischen aller Brutalität und Geradlinigkeit können die Westfalen auch mal eine angenehme Portion Humor einstreuen. „Sechs Hansa, zwei Kurze“ behandelt zwar ernste Themen, allerdings mit einem erfrischenden Galgenhumor. In Summe ist „Erasing Life“ ein rumpelnder zwanzigminütiger Klopper, der gekonnt zwischen zwei Gängen hin und her wechselt und mit seinem DIY-Charme überzeugt. Die hasserfüllten Texte muss man allerdings abkönnen.