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ENTHEOS

An End To Everything

Äußerst finster geht das Ehepaar Chaney Crabb und Navene Koperweis seine neueste EP an. Sucht jemand Musik für eine lange Partynacht, so ist der Extreme Metal der Amerikaner wohl die falsche Wahl. Wie schon auf dem Metal Blade-Debüt „Time Will Take Us All“ von 2023 bewegen sich auch die fünf Nummern im eher kürzeren Bereich. Keines der Lieder erreicht die Fünf-Minuten-Grenze. Eindrucksvoll ist es, wie vielschichtig und atmosphärisch dicht die beiden und ihr Produzent Mark Lewis in dieser Zeit unterwegs sind. „In purgatory“ und „Darkest days“ gehen dabei mehr in Richtung Deathcore, „The inner wilderness“ beschwört die Polyrhythmik von MESHUGGAH. Der Titeltrack überzeugt mit seinem klar gesungenen Refrain. Allgemein ist es Crabbs Gesang, der über dem gesamten Werk thront. Die tiefen Growls oft im Vordergrund, die gekeiften, höheren Töne oft im Hintergrund gehalten. Starker Appetithappen, der Lust auf einen neuen Langspieler des Duos macht. ENTHEOS schwimmen sich immer mehr vom Deathcore-Geist frei und finden ihre eigene technisch-brutale Nische.