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END FOREST

E.N.D.

Die Band bedankt sich vorab bei Corona – immer mal was Neues –, weil die Pandemie „E.N.D.“ erst ermöglicht habe. Das aus 22 Personen bestehende Projekt END FOREST flankiert diese Aussage allerdings nicht mit einem menschenverachtenden und zynischen Kunstwerk, sondern entwickelt ein vielschichtiges und eher konstruktiv anmutendes Verständnis für die Auswirkungen des menschlichen Treibens auf die Umwelt und vor allem auf den Wald. Mit der vollen Breitseite an Dramatik und Härte ringen END FOREST um Fassung und darum, das willentlich destruktive Verhalten der Menschheit gegenüber dem Planeten erfassbar zu machen. Dabei skizzieren sie aber Wege, wie dieser Selbstvernichtungswillen verhindert werden kann – auch wenn Guerrilla Gardening womöglich nicht ausreicht (dem Album liegen Samen von Ahorn- oder Lindenbäumen bei). „E.N.D.“ ist ein in seinem Existenzialismus markerschütterndes Werk aus Sludge und Doom, aus Noise und Drone, wurzelt aber in seiner Attitüde im Hardcore-Punk. Die gewaltige Einfluss-Spähre von NEUROSIS ist allgegenwärtig: Im tribalistischen Groove, in der anschwellenden Spannung der Songaufbauten und vor allem in der akzentuierten Härte, die sich aus den anspruchsvoll strukturierten ruhigeren Phasen zwangsläufig ergeben muss.