Es gibt Rezensionen, die schreiben sich von ganz allein. Dies hier ist so eine. Elliott Smith war der heimliche Star unter den Singer/Songwritern der Gegenwart, der trotz prämierter Filmmusik nie die Aufmerksamkeit und den Erfolg hatte, die er verdient gehabt hätte.
Seine ersten Alben waren sehr spärlich arrangiert, meist beschränkt auf Akustikgitarre und Gesang, im Laufe der Zeit ist die Musik aufwendiger und pompöser geworden. Elliott ist im letzten Jahr unter mysteriösen Umständen gestorben, offenbar nur kurz vor der Fertigstellung des Nachfolgers zum 2000er Album "Figure 8".
Das nahezu komplette Werk, das für Außenstehende allerdings sehr komplett klingt, ist nun ziemlich überraschend posthum vom Produzenten und Smiths Ex-Freundin veröffentlicht worden. Das Material ist die konsequente Fortsetzung der vorhergehenden Alben.
Songs von Elliott Smith haben immer ihre eigene Note, man erkennt sie unter tausenden wieder, dennoch hat zumindest von den neueren Alben keines wie das andere geklungen. Auch diesmal gehen die Lieder einen Schritt weiter als bisher, sie wirken sperriger und bisweilen noch etwas experimenteller, ohne jedoch an Eingängigkeit einzubüßen.
Etwas abgespeckter wirkt das Ganze, vielleicht doch ein Hinweis auf die unterbrochene Arbeit. Eine schöne Überraschung, und die Tatsache, dass dies die letzten Songs sein werden, die man von Elliott Smith zu hören bekommt, macht das Album doppelt traurig.
(57:55)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Thomas Eberhardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Christian Meiners
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Thomas Renz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Tim Masson