Seit ihrem großartigen Debütalbum „Prairie School Freakout“ von 1988 hat meine Begeisterung für diese Band aus Chicago möglicherweise Höhen und Tiefen gehabt, aber nie ernsthaft Schaden genommen. Zumal auf allen ihren bisherigen Platten immer gut herauszuhören war, dass Frontmann Rick Rizzo sich das Gitarrespielen unter anderem anhand von Neil Young-Platten beigebracht hatte, was aber mehr als nur reine Mimikry war.
Mit Douglas McCombs, der auch bei TORTOISE spielte, und Rizzos Ex-Frau Janet Beveridge Bean ist nach wie vor die Kernbesetzung zusammen, die die Band aber schon lange nur noch als schönes Hobby versteht, auch wenn der Major Atlantic um 1989 herum kurz das Gefühl hatte, ELEVENTH DREAM DAY groß rausbringen zu können.
Und so kann es auch schon mal sechs Jahre dauern, bis man den Antrieb findet, ein neues Album aufzunehmen. In diesem Fall waren es nur vier, denn das letzte Lebenszeichen „Riot Now!“ erschien 2011.
Größere Überraschungen bleiben auch auf „Works For Tomorrow“ aus, die Band hält an ihrem Trademark-Sound fest, bei dem Neil Young nach wie vor nicht wegzudenken ist, klingt aber diesmal extrem roh und beinahe hardrockig.
Was 1981 für Young „Re-ac-tor“ mit seiner aufs Nötigste reduzierten Schnittmenge aus Punk und Americana war, scheint jetzt in gewisser Weise „Works For Tomorrow“ für ELEVENTH DREAM DAY zu sein.
Die erinnern damit auch auf angenehme Weise an ihre ungeschliffeneren Frühwerke, zwischen extrem noisigen Gitarrenparts und einem subtilen Gespür für eingängigere Momente.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #26 I 1997 und Thomas Kerpen
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Thomas Kerpen
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