Ein Progressive/Neo-Psychedelic/Jazz-Rock-Trio aus Oslo, das hier quasi eine Live-Platte im Studio eingespielt hat. Improvisationsrock erster Güte also, mal hektisch und aggressiv rockig, mal chillig und Ambient-mäßig, oft im selben Song.
Interessant dabei ist, dass man ganz ohne Gitarre auskommt und dafür schräge Keyboard- und Orgel-Sounds die Akzente setzen, während Schlagzeug und Bass ein hochkonzentriertes rhythmisches Grundgerüst liefern.
Miles Davis und DEEP PURPLE scheinen hier manchmal im selben Raum zu spielen, und auch wenn das Ganze nicht künstlich auf retro getrimmt ist, sind die Haupteinflüsse der Norweger doch generell in den 70ern zu finden.
Es fehlt ihnen vielleicht etwas an den wirklich mitreißenden Momenten ihrer Landsleute JAGA JAZZIST, aber "DodoVoodoo" ist dennoch ein energetisches Stück Freestyle-Rock geworden, mit Songs, die sich exzessiv steigern und schön abgedrehte psychedelische Einschübe aufweisen.
Eine spannende Platte mit hohem Jam-Session-Charakter und stilistischer Unberechenbarkeit, die einen in der Regel darüber im Unklaren lässt, ob ein Song tatsächlich so endet, wie er begonnen hat.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Thomas Kerpen