Auf Edith Frost konnte man die letzten Jahre immer wieder stoßen, vom Kritikerliebling und Musikprojekt SIGMATROPIC bis hin zum Debütalbum von Jenny Toomey. Mit einem eigenen Album hingegen ließ sich die texanische Songwriterin reichlich Zeit, 2001 erschien ihr letztes und erstaunlich poppiges Album.
Mit "It's A Game" lenkt Frost die musikalische Entwicklung wieder stärker zum Folk ihres Erstlingswerkes und lässt sich erneut nicht allein darauf festlegen. Im dezent-fröhlichen Titeltrack erklärt sie die Liebe, das durchgehende Motiv des Albums, noch zum Spiel: "Have a good time / Everyone knows it's a game".
Mit "My lover won't call" wird der Herzschmerz einer Verlassenen mit jazzigen Vocals besungen, während mit dem bittersüßen "Lovin' you goodbye" die andere Seite der Medaille beleuchtet und das Album abgeschlossen wird.
Doch bis man da angekommen ist, warten klassische Country-Balladen ("A mirage"), Songwriter- und Roots-Einflüsse ("Stars fading") und ein begnadetes Albenplaylist-Arrangement auf einen, welche das Album in seiner grundmelancholischen Stimmung nicht nur voll zum Tragen bringt, sondern auch geschickt Raum für Nuancen und Wandlungen schafft.
So wie das gewählte Thema wohl nie zeitlos sein wird und hier nie den Anflug von Daily-Soap-Plastikgefühlen aufkommen lässt, so ist auch die Musik von Edith Frost zeitlos und kann auch noch in Jahren auf dem Plattenteller unermüdlich seine Runden drehen.
Wie das Karussellpferd auf dem Cover. (49:37) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Simon Brüggemann