Wirklich geniales Debütalbum des Vierers aus Wien, Österreich. Nach ihrem ersten Demotape von 2016 haben sie zwölf Songs eingespielt, darunter die drei Titel vom Tape. Der Opener „Prime time war“ erinnert mich an die Euro-Hardcore-Punk-Bands der Achtziger vor allem an GRUFTROSEN, die ebenfalls aus Wien kamen. Und hier nutzt Anna ihre Stimme nicht nur zum Singen, sondern auch schon zum Brüllen. Mit „Eat shit“ wird es wesentlich derber und dann erinnern sie mich an MEHR WUT, bei „Stop self hatred“ hat es auch was von frühen JINGO DE LUNCH. Also abwechslungsreiches Hardcore-Geballer mit Punkrock-Sprengseln, immer voll nach vorne, wütend, politisch und direkt in die Fresse! In ihren Texten wie bei „Waaas“ kritisieren sie sexistisches Verhalten in unserer Szene, in „Krank“ selbstzerstörerisches Verhalten und in „Fressen“ die Gier, immer mehr haben zu müssen. Bei „Halt’s Maul!“ gibt es auch noch Wiener Dialekt zum Abschluss des Songs. „Cosmetic plague“ der britischen Anarchopunk-Band RUDIMENTARY PENI wird gekonnt gecovert und der Song passt auch gut zu FUCK SORRY!. Insgesamt ein infernalisches Gewitter mit notwendiger Kritik – auch an der eigenen Szene!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #168 Juni/Juli 2023 und Triebi Instabil