CONNIE DUNGS

Earthbound For The Holiday CD

Lupenreinen Pop-Punk bietet uns natürlich auch diese Veröffentlichung aus dem "Mutant Pop"-Keller. Da braucht man sich bei denen wirklich keine Sorgen zu machen, mit irgendwas anderem verschreckt zu werden.

Ich persönlich lobe mir ja eine solche Politik, denn so tolerante Typen, die sich für jeden Scheiß begeistern können und alles mögliche auf ihrem Label 'rausbringen, haben nur einfach keinen Geschmack und vergrößern lediglich den monatlichen Berg an Ausschussware.

Die "Mutant Pop"-Schuster bleiben dagegen konsequent bei ihren Leisten und graben eine Pop-Punk-Band nach der anderen aus. So auch die Connie Dungs! Wenn ich mir allerdings deren Titelliste auf der Rückseite der CD ansehe, fährt mir erst mal gehörig der Schreck in den Sack.

Neben den Songtiteln sind nämlich die Spielzeiten notiert, und die verkünden Ungeheuerliches! Nicht weniger als fünf mal steht da nämlich eine 3 vorn'an, was allerdings nicht bedeutet, daß wir es hier mit geschmackvollen 1/2-Minütern zu tun haben.

Weit gefehlt, liebe Punk-Freunde, die machen tatsächlich Songs, die länger als drei Minuten sind! Und am Schluß schlagen die uns sogar eine waschechte 4-Minuten-Operette um die Ohren!! Potzblitz, das muß man erst einmal verdauen.

Hat man sich dann aber vom ersten Schock erholt und trotzdem mal in das Werk 'reingehört, beruhigt man sich schnell wieder. Die Connie Dungs machen glücklicherweise doch keine Jazz-Rock-Improvisationen, sondern - ungeachtet der epischen Länge einiger Stücke - guten alten Pop-Punk.

Die sind nur irgendwie besonders kreativ und machen aus 2-3 Songs lieber einen langen. Das bringt es natürlich mit sich, daß die Songs nicht nach dem oft bewährten Motto "voll auf die Zwölf" gestrickt sind, sondern mehr so komplex komponiert, mit Aufs und Abs und Steigerungen, mal leise dann wieder laut, und so.

Das geht vielleicht so ein bißchen in Richtung College-Rock, aber nee, das will ich eigentlich doch nicht sagen. Viel Gefühl ist halt dabei, aber Emo ist es auch nicht. Ist halt alles so dabei, aber trotzdem noch klassischer Pop-Punk der Weasel/ Queer-Schule.

Ach ja, und einen eigenwilligen Sänger haben die auch, aber den müßt ihr euch schon selbst anhören!