Wie schon auf ihren ersten beiden Platten bleibt die holländische Band mit der in Kanada geborenen Sängerin Carol van Djik bei ihren absolut klassikerverdächtigen Songideen mal wieder grundsätzlich im Ansatz stecken.
BETTIE SERVEERTs Hauptproblem ist, daß sie einfach zu nett und schüchtern klingen, und es wohl damit irgendwie allen gleichzeitig recht machen wollen. Übrigens auch ein Problem von Neil Youngs erster Solo-Platte, trotz Granaten wie The Loner".
Das ist zwar einige Jährchen her, aber schließlich huldigen die Holländer dem Mann ausgiebig, wobei sie das eher auf einer Folk- und Pop-Basis tun. So verfalle ich beim Hören von Dust Bunnies" schon automatisch in Applaus, wenn denn mal tatsächlich die Gitarreneffektgeräte dezent zum Einsatz gebracht werden bzw.
wenn überhaupt mal eine Form von Distortion zu hören ist. Damit wir uns nicht falsch verstehen, BETTIE SERVEERT sind schon eine nette Band mit tollen harmonischen Songs und einer richtig guten Sängerin, dennoch neigen sie zum harmlosen Dahinplätschern und werden dadurch schnell zur Hinter-grundberieselung, selbst wenn der Verstärker auf volle Pulle gestellt ist.
Und so ein blumiger Wald- und Wiesencharme ist nun mal nicht jedermanns Sache.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #27 II 1997 und Thomas Kerpen