DURANGO 95 aus dem Münsterland sind für mich im Moment eine der besten einheimischen Bands auf dem Hardcore-/Punksektor überhaupt, und wer sich ihre neue LP anhört, der wird sich denken können, warum.
Es gibt nur wenige Bands, die dermaßen easy ihre Aggression in Musik umsetzen können, ohne dabei gekünstelt zu wirken. Und nicht nur die Musik kommt auf den Punkt, nein, auch textlich haben sie viel zu sagen und finden stets die richtigen Worte, die jeder versteht.
Hier fehlt völlig der Stock im Arsch, hier wird frei von der Leber gerockt und wie der Titel schon sagt, der Mittelfinger ordentlich gen Himmel gereckt. Kein Problem mit Selbstironie und Kritik, immer mit Augenzwinkern aber bestimmt und to the point, mal melodisch und so trocken, dass den U.S.BOMBS die Knie schlackern würden("dusty deception"), dann wieder ungestüm und richtig oldschool ("destroy.fuck you").
Die haben einfach ein Händchen für's Druckmachen, und wer sie je live gesehen hat, wird wissen, dass sie auf der Bühne erst richtig in ihrem Element sind. Die Energie, die da rüber kommt, kann man auf keine Platte dieser Welt pressen.
Einziger Kritikpunkt meinerseits ist das superstylische Coverartwork, dass ein wenig mehr Punkrock in Form von Schnipselei vertragen könnte - aber das ist meine Meinung, und die ist sekundär in diesem Falle, da die Platte einfach dermaßen überzeugt, dass man vielleicht mal über eine Höchstpunktzahl nachdenken könnte!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Frank Nice
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Frank Nice
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Frank Schöne
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Thomas Eberhardt