Ganze zwei Live-Alben befinden sich laut Info in Kevin Hamanns Regal. Bei mir sind es ebenso viele. TURBONEGRO mit „Darkness Forever“, ein Geschenk, und IGGY & THE STOOGES mit „Raw Power Live“, ein Klassiker im Live-Gewand, den ich mir irgendwann einmal gekauft habe, um das Pech der späten Geburt ein klein wenig abzudämpfen und die Atmosphäre eines STOOGES-Konzertes auf dem Zenit ihres Schaffens erleben zu dürfen.
Kevin aka CLICKCLICKDECKER kann man auch dieser Tage noch live bewundern, weshalb sich manch einer fragen wird, warum? Warum dieses Album? Ganz einfach: Der NDR schnitt mit (Reeperbahn-Festival 2009) und die Gelegenheit war somit günstig.
Und dass ein CLICKCLICKDECKER-Konzert viel Zauber haben kann, das weiß, wer bereits bei einem zu Gast sein durfte. Den besonderen Moment, den wollte er einfangen. Und es ist ihm gelungen.
All sein Pathos, sein Hoffen und sein Klagen, all das kommt hier konzentriert beim Rezipienten an. Denn live hält man sich nicht zurück, spart nicht mit Ausdruck und zuletzt auch Überschwang.
Man muss ja gegenüber den eigenen Alben gewissermaßen eine Schippe drauflegen, muss Studiospielereien kompensieren. Von daher macht all das hier durchaus Sinn. Auch wenn man, wie ich, eigentlich kein großer Fan dieses Formates ist.
Aber als Musikinteressierter und nicht zuletzt auch ein bisschen als Fan der Geschichten von Kevin Hamann, sollte man sich diese besonderen Interpretationen und Varianten des altbekannten und geliebten Liedgutes einmal zu Gemüte führen. Auch die Ansagen und Ausführungen zwischen den verschiedenen Titeln machen zu einem Teil den Reiz dieser Platte aus, da man darauf bei Alben natürlich stets verzichten muss.
Essentiell? Türlich nicht. Aber sweet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Jörkk Mechenbier
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