DOWNSTAIRS

Oh Father

Genau so, wie derzeit für fast jede düstere HC-Band MODERN LIFE IS WAR oder THE HOPE CONSPIRACY als Referenzen herhalten müssen, scheint es mir, als würde es seit geraumer Zeit keine anderen Vergleiche für etwas verschachtelten, modernen Post-HC/Indierock als FUGAZI, REFUSED oder AT THE DRIVE-IN geben.

So auch im Info dieser Fullsteam-Veröffentlichung. Nun, ich streiche die beiden Erstgenannten, nehme dafür den Soul von THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY und die poppigen Elemente und elektronischen Spielereien früherer THE ROBOCOP KRAUS und ja, auch Einflüsse eben genannten Texaner will ich hier heraushören.

Nach bereits zehn Jahren Bandgeschichte, zwei EPs und einer Handvoll Touren präsentieren DOWNSTAIRS aus Helsinki, Finnland erst jetzt ihren ersten Longplayer. Dass die Band schon einiges an Erfahrung hat, merkt man dabei auch deutlich, angesichts des doch schon sehr ausgereiften Sounds, wobei ich denke, dass es nicht geschadet hätte, einige der elektronischen Experimente hier und da wegzulassen, um der Musik etwas mehr Transparenz zu bescheren.

Ansonsten kann ich diese zehn Songs nur wärmstens zur Anschaffung empfehlen, hier verbirgt sich nämlich - meist dann, wenn das Tempo etwas herunter gefahren wird - auch der eine oder andere Hit, beispielsweise "Peephole city" oder "Pale cannibals" bei denen es mich nicht wundern würde, wenn sie bald in einigen Indie-Clubs rauf und runter gespielt würden.

Stimmlich pendelt man irgendwie ganz angenehm zwischen Gelassenheit und gelegentlichen Wutausbrüchen. Da nehme ich dem Promo-Zettel auch einmal gerne ab, dass die Band "known for their recklessly energetic live appearances" ist.

(Noch-)Geheimtip! (9)