DOWNSTAIRS

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From 80s Metal Crap to

Nach gut zehn Jahren Bandgeschichte, zwei EPs und einer Hand voll Touren schicken DOWNSTAIRS aus Helsinki erst jetzt via Fullsteam ihren ersten Longplayer ins Rennen. Keine verschenkte Zeit jedoch, denn dass die Band schon einiges an Erfahrung hat, merkt man deutlich angesichts des schon sehr ausgereiften Sounds, den ihr Label "Modern Noise Punk" getauft hat und der sich in der Nähe von Bands wie T(I)NC, BLOOD BROTHERS oder eben den viel zitierten und offensichtlichen Vorbildern AT THE DRIVE-IN verorten lässt. Sänger Asmo und Gitarrist Topi beantworteten mir nun im Rahmen eines E-Mail-Interviews ein paar grundlegende Fragen.


Als Band gibt es euch ja nun schon über zehn Jahre, wie hat sich euer Sound seitdem entwickelt?

Asmo: Als wir damals anfingen, waren wir alle so um die zehn Jahre alt! Wir konnten unsere Instrumente nicht richtig spielen und hörten zum größten Teil diesen 80er Metal-Kram. Seitdem sind wir alle um einiges erwachsener geworden, sind in den Besitz von Unmengen an guter Musik gekommen und manche von uns beherrschen heute sogar ihre Instrumente. Es ist einfach ein Lernprozess im Leben und in der Musik gewesen.

Eure Single "Peephole City" hat ja international durchaus Interesse geweckt. Sind die Indie-Mädels in Finnland schon hinter euch her oder wie ist die Situation bei euch?

Asmo: Ich weiß auch nicht. Wir haben ein paar wirklich sehr coole Shows gespielt, mit mehr Publikum, als ich erwartet hätte. Somit könnten wir vielleicht schon ein paar Chicks abschleppen, aber zum größten Teil haben wir uns eine überraschend große homosexuelle Fangemeinde erspielt. Vielleicht liegt das an unseren hüftschwingenden Posen oder unserer aufgeschlossenen geistigen Haltung.

Ich verstehe nicht, warum euch die Leute in den Reviews, die ich gelesen habe, immer wieder mit REFUSED und AT THE DRIVE-IN vergleichen. Ich meine, da muss es doch noch andere einflussreiche Bands für euch gegeben haben als nur diese beiden?

Asmo: Mit 15 waren Bands wie AT THE DRIVE-IN und FUGAZI sehr wichtig für uns, da sie so experimentell und einzigartig waren. REFUSED zeigten uns außerdem, dass sich Hardcore als Genre auch weiter entwickeln kann und mehr anzubieten hat als die neuesten Versionen der ewig gleichen Scheiße. Somit werden die uns irgendwie immer begleiten, aber darüber hinaus gibt es für uns noch wichtige Bands wie WOLF PARADE, ECHO IS YOUR LOVE, MODEST MOUSE, CONVERGE und Nick Cave. Eine Menge guter Sachen wie THE SMITHS, THE BEATLES, SICK OF IT ALL, Björn Afzelius, THE STOOGES, MC5, MINOR THREAT, Tom Waits, BLACK FLAG, THE NATION OF ULYSSES, THE FLAMING LIPS, SONIC YOUTH ...

Neben ein paar ziemlich straight rockenden Songs wartet euer Album auch mit Experimentellerem und längeren Instrumentalpassagen auf. Versucht ihr live, das Album so akkurat wie möglich auf die Bühne zu bringen?

Topi: Das Album ist ja bereits recht liveorientiert, das meiste darauf wurde im Studio live eingespielt. Aber Live-Auftritte sind immer eine große Energieexplosion, aus diesem Grund werden wir wahrscheinlich nicht jeden Ton hundertprozentig treffen.

Welche Themen waren im Schaffungsprozess des Albums für dich textlich wichtig?

Asmo: Textlich gesehen ist es ziemlich düster, verzweifelt und frustriert, würde ich sagen. Viele der Texte stammen aus einer Zeit, in der ich den Glauben an die Menschheit verloren hatte, demzufolge auch an mich. Einige der Themen sind beispielsweise Sexismus, Rassismus, das Ende der Welt, Lust, die Nächte zuvor und der Hangover danach, Idioten und Gewalt.

Was macht ihr außerdem? Habt ihr noch andere Bands und Projekte oder wie bestreitet ihr euren Lebensunterhalt?

Asmo: Ich habe gerade eben meinen Job bei der Post gekündigt. Jetzt nage ich eben am Hungertuch und mache Musik, bis ich einfach gezwungen bin, mir einen Job zu suchen. Manche von uns sind einfach totale Slacker und die anderen studieren Psychologie. Ich versuche, neben DOWNSTAIRS so viel Musik wie möglich zu machen. Derzeit habe ich noch eine Rap-Gruppe namens HGW und bin involviert in ein Psychedelic-Pop-Kollektiv ohne Namen.

Sind denn für 2008 ein paar längere Touren geplant oder was sind eure Vorhaben?

Asmo: Wir würden liebend gern für alle Ewigkeit auf Tour zu sein und machen auch eine kleinere Tour in Deutschland, da das Album hier ja bereits erschienen ist. Aber wir haben keinen blassen Schimmer, was uns in Zukunft erwartet. Also werden wir uns jetzt erst einmal sehr tiefgehend um das nächste Album kümmern und all die Shows spielen, die jetzt möglich sind.