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CRYSTAL.KLAR

Dominik Forster, Stefan Dinter, Adrian Richter

In seiner Kindheit und Jugend ist Dominik Forster eher ein Außenseiter. Das stört ihn zunächst nicht sonderlich, ändert sich aber, als er sich nach und nach einen größeren festen Freundeskreis erschließen kann, in dem Kippen, Alkohol und andere weiche Drogen einen festen Platz haben. Er setzt damit eine Abwärtsspirale in Gang, die er rückblickend selbst nur schwer erklären kann. „Niemand, der anfängt Drogen zu konsumieren, hat vor, süchtig zu werden“, warnt Forster mittlerweile auf seinen Veranstaltungen zur Drogenprävention und erzählt weiter, dass alle aus seiner ehemaligen Junkieclique, die den Absprung nicht rechtzeitig geschafft hätten, inzwischen tot oder behindert seien. Und er hat recht, der eine oder andere Gelegenheitskiffer rutscht ab in eine düstere Welt aus Sucht, Gewalt, Lügen, Diebstahl, falschen Freunde und harten Drogen, aber deren Zahl ist doch verhältnismäßig gering. Oder ist das schon eine Verharmlosung? Wie dem auch sei, ohne Dominik Forster hier einen Vorwurf machen zu wollen, in seinem Fall war bei genauer Betrachtung zunächst auch der Drang danach, das große Geschäft zu machen einer der zentralen Auslöser für seinen systematischen Absturz. Was andere überwiegend legal an der Börse oder in der freien Wirtschaft verzocken, hat ihn schließlich in die Untiefen der Drogenabhängigkeit gezogen. Merke also: Gier – egal, ob nach Bestätigung, Anerkennung, dem nächsten Kick oder Geld – ist der Quell allen Übels. Die Frage, ob dieses Buch wirklich diejenigen erreichen kann, die schon am Rande des Abgrunds stehen, bleibt offen. Vermutlich nicht. Vielleicht aber manche, die noch weit entfernt davon sind. Selbst dann hätte es sich schon gelohnt.