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CLOAKROOM

Dissolution Wave

2013 erschien „Infinity“, die erste Single der in Indiana gegründeten Band, auf Run For Cover. 2014 kam dort eine weitere 7“, 2015 das Debütalbum „Further Out“, und mit „Time Well“ von 2017 wechselte die irgendwo zwischen Shoegaze und Post-Rock zu verortende Band zu Relapse. Nun ist mit „Dissolution Wave“ der dritte Longplayer raus, und auch wenn Relapse immer schon ein Label mit sehr breitem Spektrum war, wirkt dieses wundervolle Album doch etwas ungewohnt in diesem Kontext. Denn auch wenn es hier laute Gitarren und Distortions gibt, so ist CLOAKROOM in erster Linie ein Shoegaze-Act – behaupte ich. Das zu Beginn von RUSSIAN CIRCLES geförderte Trio kombiniert auf „Dissolution Wave“ diese bittersüße Leichtigkeit des Shoegaze inklusive sanft säuselnder Vocals mit einer noisigen Intensität der Gitarren und einer partiell ganz schönen Bratigkeit der Gitarrenriffs, so dass ein spannender Kontrast entsteht. Speziell live dürfte hier ein Gehörschutz nötig sein. Immer wieder lassen THE JESUS AND MARY CHAIN grüßen, oder auch AMUSEMENT PARKS ON FIRE, bevor es dann wieder rough wird. Ich bevorzuge diese intensive Spielart des Genres unbedingt und ziehe sie jederzeit den Genrevertretern vor, die sich leise säuselnd in den Sonnenuntergang verdrücken. „A force at play“ und „Lambspring“ sind zwei starke, von ihrer Dynamik lebende Songs, obwohl alle acht Songs (drei davon über fünf Minuten lang) begeistern.