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DISCREATION

End Of Days

Wären DISCREATION Schweden oder Amerikaner, ihr Status innerhalb der Death-Metal-Szene wäre vermutlich größer. Was das Quintett auf seinem fünften vollständigen Album abliefert, hält allen internationalen Vergleichen stand. Gegenüber dem Vorgänger haben die Hessen ihre Songs mit Elementen angereichert, die bisher nicht so sehr Teil des Bandsounds waren, andere wurden neu gewichtet. Das Ergebnis ist gekennzeichnet durch ein Mehr an Groove, eine dadurch erhöhte Dynamik und ein verhaltenes Winken in Richtung des am Horizont sichtbaren Black Metal in Form einiger hoher Screams und flächig flirrender Riffs. Diese Modifikationen verändern nicht den Charakter der Band, die weiterhin klar im Oldschool-Death-Metal der US-Schule der Neunziger verwurzelt ist, erhöhen aber den Unterhaltungswert, indem sie sie vor allzu großer Berechenbarkeit bewahren. Was neben den abwechslungsreichen und gleichzeitig kompakten Songs für die Band einnimmt, sind das tighte Zusammenspiel und die hervorragende Produktion. An ihr zeigt sich, dass Transparenz und Druck auf der einen Seite nicht zwangsläufig mit Keimfreiheit und Künstlichkeit auf der anderen erkauft werden müssen. Das Klangbild ballert ohne Ende, gerade bei den Klampfen wurde ein perfekter Kompromiss aus Wall of Sound und einer Schippe Dreck gefunden. Ganz klar eine der stärksten Truppen im Bereich des Oldschool Death-Metal-Eklektizismus.